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Bilderrahmen selber bauen

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Bilderrahmen selber bauen Anleitung – Meine Arbeitsweise zum Thema Bilderrahmen selber machen im Stil von Altholz-Baier und Edleich. Für Bastler und Heimwerker, die Ihren eigenen und individuellen Bilderrahmen gestalten möchten.

Hier vorab die Bildergalerie dazu:

Alle Arbeitsschritte und benötigte Werkzeuge nun im Folgenden. Viel Spaß und Erfolg beim Bilderrahmen selber bauen!

Bilderrahmenleisten zusägen, abrichten und fräsen

In den ersten Schritten muss der Grobschnitt vorgenommen werden. Die Maße variieren hier je nach Wunsch, Größe und Proportionen.

Ich fertige z.B. meine Rahmen mit Originalkanten von klein auf mit einer Rahmenbreite von ca. 3 cm an und passe die Proportionen aufsteigend nach Größe an. Hier im Beispiel die dezente Variante mit generell 35 mm Rahmenbreite in jeder Größe.

Wichtig ist die Trocknung der Leisten über ein paar Tage um die Raumtemperatur und das „Klima“ im Holz an die Umgebung anzupassen.

Vor der Weiterverarbeitung ist es empfehlenswert, das Holz in demselben Raum zu lagern, in dem Sie Ihre Rahmen anfertigen. Eine Trockenzeit je nach Stärke und Breite von ca. 3-4 Tagen reicht in der Regel aus. Vorausgesetzt das Holz wurde schon vorgetrocknet. Mehr Informationen zum Thema Holz trocknen hier in meinem Blogbeitrag: HOLZ TROCKNEN

Leisten abrichten und fräsen

Wichtig für eine saubere Gehrung und Arbeiten, das Spaß macht, ist eine ebene Fläche. Das Holz muss vorab auf der Unterseite und Innenseite abgerichtet werden.

Nur so ist anschließend eine saubere und genaue Fräsung der Nut für Glas + Rückwand möglich. Alternativ kann die Nut mit der Tischkreissäge mit zwei Schnitten hergestellt werden oder ebenfalls mit der Oberfräse und geeignetem Fräser.

Nun ist es wichtig, das die Kante der Innenseite mit einem Schleifer oder Schleifpapier gebrochen und angeschliffen wird.

Einfach aus dem Grunde, dass es zu diesem Zeitpunkt viel einfacher zu machen ist und man besser daran arbeiten kann. Ein grobes Schleifpapier (40) ist zu empfehlen.

Bilderrahmenleisten fräsen, vorbürsten und Klemmleisten-Schnitt

Die Nut Fräsung führe ich für normale Bilderrahmen immer mit 13mm Höhe und 6mm Tiefe aus. So entsteht genügend Platz für den Klemmleisten-Schnitt und der Überstand nimmt dem Bild nicht zu viel Fläche weg.

Alternativ kann die Nut wie schon geschrieben mit der Tischkreissäge hergestellt werden.

Den Klemmleisten-Schnitt setze ich rückversetzt bei -4,5mm gemessen von der Innennut an. Mit einer Tiefe von ca. 13 mm bleibt dann genügend Fleisch stehen.

So können die Klemmleisten beim fertigen Rahmen die stehenbleibende Feder nicht abbrechen lassen.

Anschließend empfehle ich die Innenseite und Oberfläche zu bürsten. An der Innenseite ist nach dem Verleimen schwer zu arbeiten.

Das vorbürsten der Oberfläche bringt den Vorteil, dass das Holz sichtbar werden lässt, ob die Leisten vom Charakter wirklich zusammen passen.

Leisten zusägen, verleimen und dübeln

Beim Zuschnitt der Einzelteile achte ich darauf, dass die Leisten zusammenpassen. Für einen 20×30 Bilderrahmen verwende ich zwei Leisten mit ca. 70 cm. Ich säge aus einer Leiste immer eine lange und eine kurze Seite.

Für einen sauberen Gehrungsschnitt ist natürlich ein scharfes Sägeblatt zu empfehlen. Je genauer der Schnitt, desto einfacher und genauer kann gearbeitet werden.

Um die Gehrung im genauen Winkel zu sägen, arbeite ich immer mit einem Gegenwinkel. Hier sehe ich schon beim Anlegen, ob die 45° genau passen odr nicht.

Daher ist mein erster Gegenschnitt immer 5mm über dem fertigen Maß. So habe ich noch Luft um alles nachzujustieren.

Bilderrahmen leimen

Die fertigen Rahmenteile können nun problemlos mit den bewährten Gehrungsklammern und Spreizzange verleimt und gepresst werden.

Da bei Altholz ein exakter Gehrungsschnitt aufgrund der unebenen Oberfläche nicht möglich ist, muss beim Verleimen auf die Übergänge der Nut geachtet werden.

In der Regel hat Weißleim nach 2-3 Stunden die Festigkeit für die Weiterverarbeitung erreicht. Jedoch sind im falle der Stirnholzverleimung mind. 5 Stunden, besser noch über Nacht empfehlenswert.

Mit dem Leim nie sparen – dieser darf ruhig an der Oberseite herausquellen. So ist sichergestellt, dass nicht zu wenig Leim an den Stellen aufgebracht ist.

Bilderrahmen dübeln

Verleimtes Stirnholz weist die schlechteste Festigkeit auf. So ist die anschließende Verdübelung sehr wichtig. Die Dübelung bringt um einiges mehr Stabilität bei der Gehrungsverleimung. Warum von der Rückseite?

Es ist bei Altholz nicht möglich, den Dübel exakt auf der Gehrungsfläche zu positionieren. So habe ich mich über die Jahre für die diagonale Dübelung auf der Rückseite entschieden.

Nach einigen Tests habe ich sogar festgestellt, dass diese Variante mehr Stoß verträgt und sehr stabil ist. Des Weiteren ist es auch die etwas schnellere Variante. Je nach Größe und Breite setze ich hier zum Teil auch 2 gegenüberliegende Dübel.

Im gleichen Zug fülle ich die Risse noch mit zusätzlichem Leim. Das bringt in sich noch etwas Stabilität der einzelnen Rahmenteile.

Für eine optimale Weiterverarbeitung den verleimten Rahmen einfach über Nacht trocknen lassen. Der Leim ist dann soweit durchgetrocknet, dass man mit dem Schleifen beginnen kann.

Bilderrahmen Oberflächenbearbeitung

Schleifer, Zieheisen und Individualität sind hier gefragt. Die Oberfläche kann individuell bearbeitet werden.

Ich schleife bei meinem Bilderrahmen zuerst die Überstehende Verdübelung und Rissverleimung mit einem 40er Schleifpapier grob ab. So kann ich den Rahmen drehen und mit einer Einhandzwinge bestens fixieren.

Alle Innen- und Oberseiten bearbeite ich anschließend mit einem Zieheisen / Reifmesser. Die Oberfläche kann hier sehr individuell angepasst werden.

Bei echtem Altholz lassen sich Höhenunterschiede am Übergang der Gehrung leider nicht vermeiden. Und diese müssen / können angepasst werden. Das ist mit den Ecken des Zieheisen kein Problem und man kann so die Originalmaserung noch hervorheben.

Rahmenkanten brechen (anschleifen) und bürsten

Den fertigen Rahmen sollte man dann auch in den Händen halten können, ohne sich dabei einen Holzsplitter einzufangen.

Daher ist es sehr empfehlenswert, alle Kanten und Gehrungsspitzen etwas anzuschleifen oder zu „brechen“. Genauso die Rückseite und eventuell auch Innenkante der Nut.

In meinem Fall steht jetzt das finale bürsten an, bei dem die Gehrungsübergänge und Oberfläche den fertigen Schliff bekommen.

Die Maserung wird sehr hervorgehoben und an den Gehrungen wird dadurch alles etwas angeglichen. Die Oberfläche wird durch das Bürsten etwas speckig und bekommt einen schönen Glanz.

Bilderrahmen selber bauen – Abschluss

Die fertigen Rahmen werden nun von mir immer noch mit meinem Stempel gekennzeichnet. Anschließend Glas+Rückwand mithilfe selbstgemachter Klemmleisten eingespannt – fertig ist der Bilderrahmen. Leisten in Meterware oder fertige Bilderrahmen gibt es natürlich auch direkt in meinem Edleich – Shop.

Ich hoffe, diese Anleitung hilft beim Eigenbau von Bilderrahmen etwas weiter. Es soll nur als grobe Anleitung dienen. Natürlich kann hier auch in eigenem Ermessen ergänzt oder weggelassen werden.

Viel Spaß beim Bilderrahmen bauen mit meiner Anleitung!

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